Umweltminister Franz Untersteller: „Die Abwasserbeseitigung im Land bewegt sich auf hohem Niveau. Wir müssen aber weiter investieren, um unsere Gewässer flächendeckend in einen guten ökologischen Zustand zu bringen.“
Nach der Kommunalabwasserrichtlinie der Europäischen Union müssen die zuständigen Behörden alle zwei Jahre einen Lagebericht über die Beseitigung von kommunalen Abwässern und Klärschlamm in ihrem Zuständigkeitsbereich veröffentlichen. Dieser Verpflichtung ist das baden-württembergische Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft nachgekommen. Er enthält unter anderem Angaben über die öffentliche Kanalisation und Regenwasserbehandlung, die Reinigungsleistung und die Energieeffizienz der Kläranlagen, Maßnahmen zur Elimination von Spurenstoffen, den Umgang mit Klärschlamm sowie über Investitionen und die staatliche Förderung in der Abwasserbeseitigung.
In den letzten Jahrzehnten wurden in Baden-Württemberg viele Abwasseranlagen neu gebaut, ausgebaut oder modernisiert. Dadurch hat sich die Wasserqualität in den Gewässern im Land wesentlich verbessert. „Um unsere Gewässer flächendeckend in den gewünschten guten ökologischen Zustand zu bringen, werden wir in den kommenden Jahren weitere erhebliche Summen in die Abwasserbeseitigung investieren“, machte Umweltminister Franz Untersteller deutlich. Das Augenmerk müsse dabei darauf liegen, den Eintrag von Phosphor auf kommunalen Kläranlagen zu reduzieren, Anlagen verfahrenstechnisch zu optimieren und die Spurenstoffelimination auf Kläranlagen mit Nachdruck weiter auszubauen.
Baden-Württemberg ist Vorreiter beim Ausbau solcher Kläranlagen. Das Land hat unter Vorsorgeaspekten bereits 13 Kläranlagen mit einer sogenannten Aktivkohleadsorptionsstufe ausgerüstet, um die Einträge von Spurenstoffen wie beispielsweise Arzneimittelrückstände und Haushaltschemikalien im Abwasser zu verringern. Zwölf weitere Anlagen befinden sich in der Planung oder im Bau.
Ergänzende Informationen
Folgende Kläranlagen in Baden-Württemberg besitzen bereits eine sogenannte „vierte Reinigungsstufe“ zur Spurenstoffelimination: Böblingen-Sindelfingen, Mannheim, Kressbronn-Langenargen, Stockacher Aach, Mariatal (Ravensburg), Ulm/Neu-Ulm, Lahr, Westerheim, Laichingen und Öhringen sowie die Kläranlagen Hechingen, Albstadt-Ebingen und Albstadt-Lautlingen, die aufgrund der Farbproblematik (Textilindustrie) bereits seit rund 20 Jahren in Betrieb sind.
In Bau oder Planung befinden sich: Stuttgart, Karlsruhe, Pforzheim, Wendlingen, Darmsheim, Untere Hardt (Sandhausen), Tübingen, Unteres Schussental (Eriskirch), Oberes Lonetal (Lonsee), Friedrichshafen, Uhldingen und Bühl.
Zum Herunterladen
Phosphor-Rückgewinnungsstrategie Baden-Württemberg [02/18; 325 KB]