Hochwasserschutz

Fertiggestellte Hochwasser-Risikomanagement-Pläne sind veröffentlicht

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Hochwasserrückhaltebecken in Reichenbach an der Fils
Hochwasserrückhaltebecken

Umweltministerin Thekla Walker: „Die HWRM-Pläne sind besonders wichtig, um Menschen und Güter vorsorglich und frühzeitig vor Hochwasser zu schützen.“

Die fertiggestellten Hochwasser-Risikomanagement-Pläne (HWRM-Pläne) an Rhein und Donau sind gestern (22.12.) veröffentlicht worden. Mit der sich anschließenden Berichterstattung der HWRM-Pläne an die EU-Kommission endet der zweite Berichterstattungszyklus der EG-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL). Anschließend beginnt der dritte Umsetzungszyklus der HWRM-RL, der bis zum 22. Dezember 2027 andauert.

Die HWRM-Pläne werden alle sechs Jahre überprüft und erforderlichenfalls aktualisiert. Die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) hatte 2017 beschlossen, dass es ab dem zweiten Zyklus der HWRM-RL einen HWRM-Plan je Flussgebietseinheit und damit insgesamt zehn länderübergreifende HWRM-Pläne in Deutschland geben wird. Die baden-württembergischen Anteile an den Einzugsgebieten Rhein und Donau sind damit in den länderübergreifenden HWRM-Plänen Rhein und Donau enthalten.

Rund 970 Kommunen können von Flusshochwasser betroffen sein

„Die HWRM-Pläne sind besonders wichtig, um Menschen und Güter vorsorglich und frühzeitig vor Hochwasser und Starkregenereignissen schützen zu können“, sagte Umweltministerin Thekla Walker heute (23.12.) in Stuttgart. Für die Umsetzung in Baden-Württemberg bedeute dies konkret, dass an etwa 12.000 Flusskilometern Risikogebiete festgelegt wurden. „An den Risikogewässern wurden Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten erstellt, auf deren Grundlage die zahlreichen Hochwasservorsorgemaßnahmen erarbeitet und mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort abgestimmt werden“, erläuterte Walker.

Insgesamt können knapp 970 von 1101 Kommunen in Baden-Württemberg von einem Flusshochwasser betroffen sein. „Eine Berechnung aus dem Jahr 2018 zeigt, dass in ganz Baden-Württemberg bei einem 100-jährlichen Hochwasserereignis ein Schadenspotenzial von 5,1 Milliarden Euro an den Risikogewässern vorliegt. Bei einem Extremereignis beträgt das Schadenspotenzial sogar 29,6 Milliarden Euro“, betonte die Ministerin. Bei diesen Zahlen werde deutlich, wie wichtig die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen in den nächsten Jahren ist, um die Hochwasser- und Starkregenrisiken im Land weiter zu minimieren.

Land stellt viel Geld für Hochwasserschutz und Gewässerökologie bereit

Mit den großen Landesprogrammen wie dem Integrierten Rheinprogramm, dem Integrierten Donauprogramm, dem landesweiten Dammertüchtigungsprogramm und durch lokale Hochwasserschutzmaßnahmen werden die Risiken durch technische Maßnahmen an den Landesgewässern verringert. Vorhaben der Kommunen werden zusätzlich durch die Förderrichtlinie Wasserwirtschaft mit einer Förderung von bis zu 70 Prozent unterstützt.

Ministerin Walker sagte: „Insgesamt hat das Land im Jahr 2021 rund 126 Millionen Euro bereitgestellt, um einerseits den technisch-infrastrukturellen Hochwasserschutz an den größeren Gewässern I. Ordnung umzusetzen und andererseits die Kommunen zu unterstützen.“

Weitere Informationen

Hochwasserportal des Landes: Hochwasser-Risikomanagement-Pläne