Emissionsfreie Mobilität

Auf dem Weg zur emissionsfreien Mobilität: Brüsseler Gespräche zur Transformation der Automobilwirtschaft

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Emissionsfreien Mobilität: Kleines Auto aus Gras

Umweltminister Franz Untersteller: „Wir werden beides brauchen, Batterie und Brennstoffzelle.“

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion in der baden-württembergischen Landesvertretung in Brüssel hat Umweltminister Franz Untersteller heute (11.04.) eindringlich für eine technologieoffene Weichenstellung für die zukünftige emissionsfreie Mobilität geworben. Es werde nicht mit nur einer Antriebstechnologie getan sein, sagte Untersteller: „Die Frage ‚Batterie oder Brennstoffzelle‘ darf sich in meinen Augen nicht stellen. Wir müssen weg vom Entweder-Oder und vorurteilsfrei bewerten, für welche Mobilitätsbereiche welche Technologie die beste ist. Ich bin überzeugt: Wir werden beide Antriebsoptionen brauchen.“

Vorteil Brennstoffzelle

Der wesentliche und ökologisch wie ökonomisch bestechende Unterschied liege darin, dass die Brennstoffzelle im Gegensatz zur Batterie ohne kritische Rohstoffe auskomme, erläuterte Untersteller. Das bedeute weniger Abhängigkeit von Rohstoffimporten aus China oder Südkorea und mehr Wertschöpfung im eigenen Land. Auch das Tankverhalten eines Brennstoffzellenfahrzeugs sei weniger zeitaufwändig als das Tanken an der E-Ladesäule. „Dazu haben wir in Europa bei der Erforschung und Entwicklung von Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien derzeit noch einen Vorsprung vor der weltweiten Konkurrenz. Den sollten wir nicht leichtfertig aufgeben, sondern wirtschaftlich nutzen“, so der baden-württembergische Umweltminister.

Forschung und Produktion im industriellen Maßstab voranbringen

Zwar sei der Wirkungsgrad der Brennstoffzelle im Vergleich zu einer Batterie derzeit noch deutlich niedriger. Dazu seien die Herstellungskosten vergleichsweise hoch. Gezielte Forschung und Entwicklung, vor allem aber eine industrielle Produktion von Brennstoffzellen könnten diese Nachteile aber wettmachen. „In Baden-Württemberg wollen wir deshalb die „HyFab – Forschungsfabrik Brennstoffzelle“ auf den Weg bringen. Und ich hoffe sehr, dass auch auf europäischer Ebene die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien künftig stärker vorangetrieben werden. Dazu brauchen wir eine noch aktivere und intensivere Unterstützung dieser Technologien.“