Umweltminister Franz Untersteller: „Infrastrukturprojekte werden nicht durch den Artenschutz verzögert, sondern durch mangelhafte Planung.“
Umweltminister Franz Untersteller hat die Deutsche Bahn dafür gelobt, dass sie heute nach langen und zum Teil schwierigen Verhandlungen mit der Umsiedlung geschützter Zauneidechsen auf einer Stuttgart 21-Baustelle in Oberboihingen bei Esslingen begonnen hat.
„Es ist schön zu sehen“, sagte Untersteller, „dass sich die Bahn entschlossen hat, das Artenschutzrecht nicht zu ignorieren und sich an die Gesetze zu halten. Wenn sie den artenschutzrechtlichen Vorgaben in ihrer Planung früher einen angemessenen Stellenwert eingeräumt hätte, wäre es insgesamt vermutlich schneller und billiger gegangen.“
Untersteller machte deutlich, dass geschützte Tierarten keine Verhandlungsmasse für Investoren und Konzerne sein dürften. Es gehe vielmehr um den Erhalt eines wesentlichen Teils unseres Naturerbes, das weder ignoriert werden könne noch dürfe. „Ich finde es wichtig, dass wir unseren Kindern und Enkeln die Chance erhalten, seltene Tiere wie die Zauneidechse in der freien Natur entdecken zu können und nicht nur im Zoo hinter einer Scheibe. Deswegen sind das europäische und deutsche Artenschutzrecht so wichtig. Sich daran zu halten ist Verantwortung und Verpflichtung zugleich.“