Preisträger in der Kategorie Industrieunternehmen mit über 250 Mitarbeitenden 2018

VAUDE GmbH & Co. KG

Die Gewinner in der Kategorie Industrieunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeiter (von links): Torsten Kamp, Annika Mauz und Antje von Dewitz
Die Gewinner in der Kategorie Industrieunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeiter (von links): Torsten Kamp, Annika Mauz und Antje von Dewitz

Bei VAUDE in Tettnang-Obereisenbach werden vor allem Radtaschen gefertigt. Obwohl sich VAUDE bereits seit Jahren im betrieblichen Umweltschutz engagiert, entwickelt sich das Unternehmen stets weiter und gilt in der Branche als Vorreiter.

Der Standort in Obereisenbach ist klimaneutral. Zum Firmensitz gehören die Verwaltung, die Manufaktur, sämtliche Material- und Energieverbräuche, Abfälle, das Lager sowie alle durch die Produktion am Standort verursachten Warentransporte, Geschäftsreisen, die täglichen Arbeitswege der Mitarbeitenden, die Instandhaltung und das Kinderhaus. Dazu müssen viele Energieeffizienzmaßnahmen ergriffen und koordiniert werden. VAUDE nutzt dafür das System EMAS und das darin enthaltene ambitionierte Umweltprogramm. Bei Strom ist VAUDE seit 2010 und bei Wärme seit 2014 zu 100 Prozent erneuerbar.

Klimaneutral heißt: die unvermeidbaren eigenen Emissionen werden an einem anderen Ort durch Projekte ausgeglichen, die Emissionen in gleicher Höhe reduzieren. Mit dem jährlichen Kompensationsbetrag unterstützt VAUDE ein Gold Standard-Klimaschutzprojekt der Non-Profit-Organisation myclimate.

Bei der Überwachung der Lieferkette übernimmt VAUDE eine besondere Verantwortung. VAUDE lässt wie alle Outdoor-Ausrüster in Asien fertigen, aber sie setzen sich ein für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der dortigen Bekleidungsindustrie. Sie sind Mitglied in der „fair wear foundation“, einer gemeinnützigen Organisation, die gemeinsam mit ihren Mitgliedsunternehmen und weiteren Partnern dieses Ziel verfolgen.

Im Bereich Entwicklung der eigenen Produkte gibt es die Labels „bluesign“ und „greenshape“. Bei diesen Labels geht es um die nachhaltige Herstellung von Textilien, u.a. werden umweltbelastende Substanzen von Anfang an aus dem Fertigungsprozess ausgeschlossen.

Ein Reparaturservice wurde eingerichtet, was in der Branche nicht üblich ist.

VAUDE hat die Greenpeace Detox Commitment unterschrieben. Damit verpflichtet sich das Unternehmen freiwillig, bis spätestens 2020 alle schädlichen Substanzen in seiner Lieferkette zu eliminieren. Die Produktion von Radtaschen ist seit 2017 PVC-frei, es wurde durch ein thermoplastisches Polyurethan ersetzt.

Insgesamt ist die offene und transparente Berichterstattung des Unternehmens zum
Umweltschutz und sozialen Gesichtspunkten hervorzuheben; auch Defizite werden kommuniziert.

Die Firma VAUDE ist ein Beispiel, dass man beim Umweltpreis auch einen langen Atem braucht. VAUDE hat sich zum dritten Mal nach 2008 und 2014 beworben und wurde nun von der Jury erstmals, aber auch einstimmig, zum Preisträger gekürt.