Das Umweltministerium unterstützt mit einem geplanten Förderprogramm den Aufbau einer Modellregion Grüner Wasserstoff. Ziel ist es, in dieser Modellregion Wasserstoff als Energieträger zu verwenden und die damit verbundenen technologischen, wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkte zu beleuchten.
Wasserstoff – Einsatz eines treibhausgasfreien Energielieferanten
Die Modellregion soll ihren Strom aus erneuerbaren Energien gewinnen und aus diesem „grünen Wasserstoff“ produzieren. Mit Hilfe des Wasserstoffes kann die Energie gespeichert und transportiert werden und Industrie und Verbraucher in der Modellregion mit Energie versorgen.
Daneben soll „grüner“ Wasserstoff zur Energieerzeugung mit Brennstoffzellen und als Rohstoff in allen wesentlichen Energieverbrauchssektoren – von der Mobilität über die industrielle Nutzung bis hin zur Wärme- und Stromerzeugung für Gebäude – als treibhausgasfreier Energielieferant genutzt werden.
Als Modellregion Grüner Wasserstoff versteht sich ein räumlich begrenztes Gebiet mit gemeinsamen ökonomischen Strukturen und Perspektiven. Diese soll die wirtschaftliche Umsetzung einer Wasserstoffwirtschaft in der Realität erproben und helfen, die gesellschaftliche Akzeptanz für Wasserstoff als Energieträger zu erhöhen. Das Projekt muss wissenschaftlich begleitet werden. Nachhaltiges Ziel ist es, die Modellregion auf Dauer wirtschaftlich auszurichten, damit sie auch nach Abschluss der Projektlaufzeit weiterbestehen kann.
Finanzielle Förderung und Ausschreibung
Die Gelder für das geplante Förderprogramm stammen aus dem Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) und vom Land Baden-Württemberg. Die Ausschreibung soll im Februar 2021 erfolgen.
Informationen für mögliche Fördermittelempfänger
Das Umweltministerium plant mit einem neuen Förderprogramm den Aufbau einer Modellregion Grüner Wasserstoff zu unterstützen.
Ziel ist es, in dieser Modellregion ausschließlich Wasserstoff als Energieträger zu verwenden und die damit verbundenen technologischen, wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkte zu beleuchten.
Wasserstoff soll mit Hilfe von erneuerbaren Energien klimafreundlich produziert und anschließend in der Modellregion zum Einsatz kommen. Mit Hilfe dieses „grünen“ Wasserstoffs kann Energie gespeichert und zum Beispiel in den Bereichen Mobilität, Industrie und Gebäudewärme angewendet werden.
Daneben soll die Modellregion den „grünen“ Wasserstoff zur Energieerzeugung mit Brennstoffzellen und als Rohstoff in allen wesentlichen Energieverbrauchssektoren – von der Mobilität über die industrielle Nutzung bis hin zur Wärme- und Stromerzeugung für Gebäude – als emissionsfreien Energieträger einsetzen.
Die Modellregion soll die wirtschaftliche Umsetzung einer Wasserstoffwirtschaft in der Realität erproben und helfen, die gesellschaftliche Akzeptanz für Wasserstoff als Energieträger zu erhöhen. Nachhaltiges Ziel ist es, die Modellregion auf Dauer wirtschaftlich auszurichten, damit sie auch nach Abschluss der Projektlaufzeit weiterbestehen kann.
Die Modellregion soll in einem Forschungsprojekt unter übergeordneten gesellschaftlichen, sozioökonomischen, sowie ökologischen und wirtschaftlichen Fragestellungen wissenschaftlich begleiten werden.
Die Gelder für das geplante Förderprogramm stammen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und vom Land Baden-Württemberg. Die Ausschreibung soll noch in diesem Jahr erfolgen.
Für beide Projekte (Modellregion Grüner Wasserstoff und Begleitforschung) gilt: 40 Prozent Förderung durch EU-Mittel plus variabler Förderanteil durch Landesmittel, abhängig von der beihilferechtlichen Einordnung und verfügbaren Mitteln.
Die Veröffentlichung der Verwaltungsvorschrift im Gemeinsamen Amtsblatt und der Förderaufruf erfolgen voraussichtlich im Februar 2021. Im Hinblick auf die notwendige Zeit für die Bildung von Projektkonsortien und die Entwicklung des Projektantrags veröffentlichen wir die Informationen schon jetzt.
Derzeit ist ein zweistufiges Verfahren geplant – genaue Fristen werden im Februar 2021 veröffentlicht:
- Die Antragsteller müssen ihre Projektskizzen voraussichtlich im Frühjahr 2021 einreichen. Die Auswahl der Gewinnerskizze erfolgt durch eine Jury gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft.
- Der komplette Förderantrag muss anschließend nach aktuellem Planungsstand von der Gewinnerregion bereits im Sommer 2021 eingereicht werden.
Die Bewilligung erfolgt voraussichtlich Ende des Jahres 2021.
Gefördert werden:
- Juristische Personen des öffentlichen und des privaten Rechts sowie Personengesellschaften,
- Forschungseinrichtungen, Universitäten und Hochschulen,
- Gebietskörperschaften (einschließlich deren Eigenbetriebe und Eigengesellschaften) sowie
- Öffentlich-rechtliche Zusammenschlüsse von Gebietskörperschaften.
Konsortium
Ein gemeinsamer Antrag durch mehrere Antragstellende ist zulässig und wünschenswert. Die Konsortialpartner müssen ihre Rechte und Pflichten zur Erfüllung des Zuwendungszwecks in einem Konsortialvertrag regeln. Die Federführung sollte möglichst nicht bei einem privatwirtschaftlichen Unternehmen liegen.
Es ist geplant, zwei separate Projekte, die Modellregion Wasserstoff und die Begleitforschung, zu fördern:
A. Modellregion Grüner Wasserstoff (Demonstrationsprojekt)
Definition
Die Modellregion Grüner Wasserstoff ist ein räumlich begrenztes Gebiet mit gemeinsamen ökonomischen Strukturen und Perspektiven, in dem Wasserstoff-Erzeugung, Speicherung sowie verschiedene Wasserstoff-Anwendungen kombiniert und in eine lokale Wasserstoffwirtschaft unter Nutzung von Synergien integriert werden.
Neben dieser „Kernregion“ können im Rahmen der Anwendung des produzierten Wasserstoffs auch einzelne „Inseln“ – beispielsweise Industrieniederlassungen oder Wasserstofferzeugung – im nicht-unmittelbaren Umfeld der Modellregion einbezogen werden. Hierbei ist insbesondere auf die CO2-Bilanz des Gesamtprojektes und auf wirtschaftliche Aspekte zu achten.
Fördergegenstand
Mit Hilfe eines ganzheitlichen Ansatzes soll das Zusammenspiel des Energieträgers Wasserstoff dargestellt werden: Errichtung, technische Umsetzung der Erzeugung, Speicherung/Transport und Anwendung von Wasserstoff.
Anforderung an die Erzeugung von Wasserstoff
Der innerhalb der Modellregion verwendete Wasserstoff muss zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen – sogenannter „grüner“ Wasserstoff.
Anforderung an die Nutzung von Wasserstoff
Innerhalb der Modellregion sollte in einem integrierten Ansatz dargestellt werden, wie verschiedene Anwendungen miteinander kombiniert werden können. Wünschenswert wären Anwendungen aus mehreren Sektoren.
Bewusstseinsbildung – Gesellschaftliche Akzeptanz schaffen
Weitere wichtige Aufgaben der Modellregion Wasserstoff sind nicht-investive Maßnahmen, um die gesellschaftliche Akzeptanz von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien zu erhöhen. Diese Aufgaben müssen die Konsortialpartner der Modellregion leisten und können durch die Begleitforschung unterstützt werden.
Im Weiteren ist der Mittelempfänger verpflichtet, eng mit dem Begleitforschungsprojekt (B) zusammenzuarbeiten und Zugang zu definierten Daten zu gewähren.
Erprobung im realen Umfeld und Sichtbarkeit
Die Modellregion Wasserstoff zielt somit auf einen ganzheitlichen, systemischen Ansatz zur technischen und nicht-technischen Erprobung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in einem realen Umfeld ab.
Dazu zählen unter anderem auch Maßnahmen innerhalb der Modellregion Wasserstoff, die beispielsweise der gesellschaftlichen Sensibilisierung für neue Technologien dienen, aber auch Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten betreffen.
Dafür ist vom Projektkonsortium des Demonstrationsprojektes auch ein Beitrag zu Forschung und Entwicklung zu leisten, welcher durch eine Forschungseinrichtung erbracht werden sollte. Damit soll ein Beitrag zur Sichtbarkeit von Wasserstoff als Energieträger und zur Anwendungsreife geleistet werden.
Wirtschaftlichkeit
Hierbei ist es von besonderer Bedeutung, technologiebegleitende innovative Betriebs- und Geschäftsmodelle innerhalb des Projektzeitraums auszuarbeiten und anzuwenden. Langfristiges Ziel ist, die errichtete Wasserstoff-Region auf Dauer wirtschaftlich so auszurichten, dass sie auch nach Abschluss der Projektlaufzeit weiterbestehen kann (selbsttragende Wasserstoffwirtschaft).
B: Begleitforschung
Zusätzlich zum Demonstrationsprojekt sollen in einer Begleitforschung neben den
- technologischen auch
- die wirtschaftlichen,
- ökologischen und
- gesellschaftlichen Gesichtspunkte
über die gesamte Projektlaufzeit hinweg untersucht werden. Aktuell ist angedacht, die Begleitforschung als separates Projekt auszuschreiben und zu bewilligen. Gewünscht ist ein inhaltlicher Abstand zum Projektkonsortium.
Begleitgremium
Um den Austausch mit anderen interessierten Regionen oder bereits etablierter „Modellregionen für Wasserstoff“ zu forcieren, soll ein Begleitgremium mit unterschiedlichen Stakeholdern auf Landes-, Bundes-, und/oder europäischer/internationaler Ebene eingerichtet werden. Zudem soll die geförderte Region durch das Gremium eng begleitet werden (unter anderem regelmäßige Berichterstattung).
Bei Fragen freuen wir uns über Ihre E-Mail
Julia Vorsatz
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Thomas Gschwind
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Carmen Hawkins
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Fragen und Antworten zum geplanten Förderprogramm
Durch die aktuelle Situation sind die Möglichkeiten für Veranstaltungen und einen Austausch mit interessierten Regionen sehr eingeschränkt. Hier haben wir die wichtigsten Fragen zum geplanten EFRE-Förderprogramm „Modellregion Grüner Wasserstoff“ für Sie gesammelt und beantwortet.
