2017 wurde der kontinuierliche Rückgang der durchschnittlichen Großhandelspreise am Strommarkt seit 2011 erstmals wieder gebrochen. Nach dem Tiefstand von 29 Euro je Megawattstunde in 2016 kostete die Megawattstunde Strom im Jahr 2017 durchschnittlich 34 Euro. Zuletzt lagen die Preise im Jahr 2014 in etwa auf diesem Niveau.
Die Haushaltsstrompreise in Deutschland sind seit dem 2013 weitgehend stabil. Damals kostete die Kilowattstunde Strom durchschnittlich 29,2 Cent, 2017 waren es 29,3 Cent. Aufgrund unterschiedlicher Netzentgelte variieren die Preise innerhalb Deutschlands, der Durchschnittspreis in Baden-Württemberg für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden lag bei 28,10 Cent je Kilowattstunde.
Die finanzielle Belastung für den Strombezug an der gesamten Kaufkraft eines Haushaltes beträgt in Baden-Württemberg damit 2,23 Prozent, bundesweit liegt der Wert im Jahr 2017 bei 2,47 Prozent.
Das Preisniveau in Deutschland liegt weit über dem europäischen Durchschnitt von 20,4 Cent je Kilowattstunde im Jahr 2017. Laut Energiepreisbericht ist dies auf die hohen staatlich veranlassten Preisbestandteile zurückzuführen, die aufgrund steigender EEG-Umlage und Netzentgelte im Jahr 2017 mit 54,9 Prozent einen neuen Höchststand erreichten.
Auch die mittelständische Industrie im Land muss mit 17,07 Cent je Kilowattstunde für ihren Strom weiterhin deutlich mehr zahlen als der europäische Durchschnitt (11,4 Cent je Kilowattstunde). Energieintensive Unternehmen, die von vielen Ausnahmeregelungen beim Strompreis profitieren, mussten hingegen nur 5,36 Cent je Kilowattstunde bezahlen.
Der aktuelle Energiepreisbericht hat auch den Stromkostenanteil an der Bruttowertschöpfung von durchschnittlichen Unternehmen von Branchen untersucht, die in Baden-Württemberg eine besondere Bedeutung haben. Im Jahr 2016 (aktuellere Daten liegen nicht vor) betrug dieser zwischen einem und drei Prozent im Maschinen- und Fahrzeugbau sowie 13 Prozent bei energieintensiven Branchen wie der Papier- oder Zementindustrie.