Die Landesregierung hat bereits in ihrer Koalitionsvereinbarung im Jahr 2011 Ressourceneffizienz zum Leitmotiv politischen Handelns erklärt. Sowohl aus ökologischer als auch ökonomischer Sicht ist die intelligente Nutzung knapper Rohstoffe und Energieträger geboten. Die Landesstrategie Ressourceneffizienz vom 1. März 2016 schafft einen konzeptionellen Rahmen mit klaren Zielen für die Landespolitik. Sie bündelt und vernetzt bestehende Maßnahmen und ist die Grundlage für neue Initiativen zur Stärkung der Ressourceneffizienz.
Die Ziele der Landesstrategie
- Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch unter Beibehaltung und Ausbau des hohen Anteils am produzierenden Gewerbe sowie Erhalt der baden-württembergischen Wirtschaftsstruktur
- Unterstützung des Ziels der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, die Rohstoffproduktivität im Zeitraum 1994 bis 2020 zu verdoppeln
- Entwicklung Baden-Württembergs zum Leitmarkt und zum Leitanbieter von Ressourceneffizienztechnologien
- sichere Versorgung der Wirtschaft mit Rohstoffen durch effizientere Gewinnung von Primärrohstoffen und der Erhöhung des Anteils an Sekundärrohstoffen
Um diese Ziele zu erreichen, hat die Landesstrategie in den fünf Aktionsfeldern
- „Innovation und Technologieentwicklung“
- „Material- und Energieeffizienz in Unternehmen“
- „Nachhaltige Rohstoffgewinnung und sichere Rohstoffversorgung der Wirtschaft“
- „Sekundärrohstoffe nutzen und Kreislaufwirtschaft stärken“
- „Indikatoren, Mess- und Kenngrößen“
insgesamt 31 konkrete Maßnahmen identifiziert. Diese reichen von anwendungsorientierten Forschungsvorhaben, über Information und Unterstützung von Unternehmen bis hin zu ordnungsrechtlichen Maßnahmen im Bereich der Abfallverbringung.
Ergebnisse und Fortschreibung
Im April 2019 stellte das Umweltministerium das Monitoring der Landesstrategie Ressourceneffizienz im Kabinett vor. Der Bericht beschreibt, wie weit die einzelnen Maßnahmen der Strategie schon umgesetzt. Er zeigt zudem die vielfältigen Aktivitäten der Landesregierung im Bereich der Ressourceneffizienz auf. Dies sind
2018 hat die Landesregierung gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft den THINKTANK Industrielle Ressourcenstrategien ins Leben gerufen. Der THINKTANK ist unabhängiger Vordenker wichtiger Trends und Innovationen von technologisch-strategischen Fragestellungen auf nationaler und internationaler Ebene zur Ressourceneffizienz, -nutzung und -politik. Er analysiert Trends auf wissenschaftlicher Basis für Politik und Industrie, zeigt Entwicklungen neuer Geschäftsmodelle auf und unterstützt Politik und Wirtschaft bei der strategischen Entscheidungsfindung.
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Mit dem Konzept der Ultraeffizienzfabrik wurde ein Ansatz entwickelt, wie industrielle Unternehmen zu nachhaltigem Handeln gelangen können. Im Kern geht es bei dem Modell der Ultraeffizienzfabrik um eine ganzheitliche Betrachtung der Produktion und ihres Umfeldes. Dabei sollen in den fünf Handlungsfeldern Energie, Material, Emissionen, Mensch und Organisation und unter Betrachtung der Wechselwirkungen alle Optimierungspotenziale erschlossen werden. In zahlreichen Forschungsprojekten werden konkrete Anwendungsfelder der Ultraeffizienzfabrik erprobt und weiterentwickelt. Das Konzept der Ultraeffizienzfabrik entstand im Rahmen eines Forschungsprojektes, das das Umweltministerium gefördert hat.
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In der Initiative „100 Betriebe für Ressourceneffizienz“ werden Einsparpotenziale im Material- und Energiebereich anhand von konkreten Beispielen in Unternehmen aufgezeigt und veröffentlicht. Die ersten 100 ausgewählten Betriebe sind in zwei Buchbänden, erschienen im Springer-Verlag, vorgestellt. Die konkreten Unternehmensbeispiele aus den verschiedensten Branchen zeigen detailliert auf, wie Ressourceneffizienz gelebt werden kann, welche Nutzen sich für die jeweiligen Unternehmen und die Umwelt ergeben. Auf diese Weise werden auch andere Unternehmen zur Steigerung ihrer Ressourceneffizienz inspiriert und motiviert. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden Jahr für Jahr weitere Unternehmen in die Initiative aufgenommen und dadurch der Austausch zwischen den Unternehmen gestärkt.
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Die Umwelttechnik BW hat mit dem Portal PURE BW einen Fokuspunkt für Informationen rund um die Themen Umwelttechnik und Ressourceneffizienz geschaffen. Ziel ist der schnelle Zugang zu gesuchtem Wissen für unterschiedliche Interessensgruppen.