Die am 2. Juli 2013 von der Vorgängerregierung verabschiedete Naturschutzstrategie Baden-Württemberg strebt in erster Linie an, die biologische Vielfalt in Baden-Württemberg zu stabilisieren, also die heimischen Tier- und Pflanzenarten und ihre genetische Vielfalt zu erhalten, ihre Lebensräume zu sichern und ihre Überlebenschancen zu verbessern.
Mit der Naturschutzstrategie will Baden-Württemberg seinen Beitrag zum Ziel der internationalen Staatengemeinschaft und der Europäischen Union leisten, den dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt bis 2020 zu stoppen und eine positive Entwicklung bis 2050 einzuleiten. Derzeit schätzen Expertinnen und Experten, dass weltweit täglich bis zu 130 Arten aussterben. Diese Aussterberate liegt um den Faktor 100 bis 1.000 über dem natürlichen Wert. Damit wird das Naturkapital, von dem wir zu einem großen Teil etwa in der Land- und Forstwirtschaft leben, immer stärker aufgebraucht.
Breite Beteiligung
Die bereits bestehende Naturschutzstrategie wurde im Dialog mit den Verbänden weiter entwickelt und an der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt ausgerichtet. In intensiver Diskussion mit den Umweltverbänden, aber auch den Berufsvertretungen der Land- und Forstwirtschaft sowie Vertreterinnen und Vertretern der ökologischen Wissenschaften ist eine Strategie entstanden, die mit neuen Kapiteln zu Stadtökologie, Rohstoffabbau und Naturtourismus und „Wirtschaft pro Natur” neue Arbeitsfelder eröffnet. Aber auch in den traditionellen Bereichen werden anspruchsvolle Ziele und ein umfangreiches Maßnahmenprogramm formuliert. Diese gelten nicht nur für die Verwaltungsbereiche des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, sondern auch für Aufgabenbereiche anderer Ministerien wie Verkehr, Wasserwirtschaft, Landesplanung, Klimaschutz, Rohstoffabbau oder Bildung und Forschung.
Naturschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Da Naturschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, sollen die Ziele auch mit den Kommunen, den Verbänden und der Wirtschaft ebenso wie mit Bildungsinstitutionen und Hochschulen verwirklicht werden. Sie alle sind aufgerufen, sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen. Die Naturschutzstrategie bietet dafür viele Ansatzpunkte.