STUDIE ZUR ABFALLVERMEIDUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG

Baugewerbe

Neubau mit Gerüst

Beim Abriss von Gebäuden fallen die zuvor zum Bau verwendeten Baumaterialien als Abfall an. Bau- und Abbruchabfälle stellen in Baden-Württemberg mit einem Anteil von etwa 80 Prozent am gesamten jährlichen Abfallaufkommen von rund 50 Millionen Tonnen ein großes Potenzial dar.

Mögliche Ansätze für eine Abfallvermeidung ergeben sich insbesondere durch die Wiederverwendung von Bauteilen, eine Verlängerung der Nutzungsphase von Gebäuden oder durch eine Verringerung des Materialeinsatzes beim Bauen. 

Einsatz von Recycling-Baustoffen

Ein weiterer eher indirekter Abfallvermeidungsansatz im Baugewerbe ist die Verwendung von Baumaterialien aus Recycling-Baustoffen. Die Herstellung von Baumaterialien erfordert Rohstoffe. Beim Einsatz von Primärrohstoffen müssen diese aus natürlichen Vorkommen gewonnen werden. Dies verursacht Abfallmassenströme wie zum Beispiel Abraum. Ein Rückgriff auf Sekundärrohstoffe in Form von Recycling-Baustoffen trägt somit indirekt zu einer Reduktion dieses bei der Gewinnung von Primärrohstoffen verursachten Abfallaufkommens bei. 

Aufbauend auf diesen Ansätzen wird vorgeschlagen, den Einsatz von Recycling-Baustoffen und gradierten Bauteilen (Bauteile, die eigens auf ihre Beanspruchung hin ausgelegt werden und dadurch Material einsparen) in Bauvorhaben zu fördern. Hierzu könnten Wettbewerbe und Auszeichnungen geeignete Anreize geben. Auch sollten Börsen, die gebrauchte Materialien und Bauteile anbieten, ausgeweitet und durch Medienkampagnen bekannt gemacht werden.

Des Weiteren sollten Bauvorhaben, die bei einem sich ändernden Nutzungsprofil dank ihrer Konstruktion eine flexible Weiternutzung der Gebäude ermöglichen, und Bauprojekte, die einer Kernsanierung anstelle eines Abrisses den Vorrang geben, durch Wettbewerbe und Auszeichnungen ihre Würdigung finden. Als Partner solcher Wettbewerbe und Auszeichnungen bieten sich in erster Linie die Architektenkammern Baden-Württembergs und der Verband der Bauwirtschaft an. 

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