Erneuerbare Energien

Zuverlässige Energieversorgung mit Wasser

Grafik: Naturstromspeicher Gaildorf
Die Stadt wird zuverlässig mit Energie versorgt – und hat neben einem innovativen Projekt auch noch eine charmante Wasseranlage dazugewonnen.

Eine zuverlässige und planbare Stromversorgung mit erneuerbaren Energien? Eine zentrale Herausforderung für den Strommarkt der Zukunft. Doch mit Innovationsgeist und Mut findet sich für jede noch so große Herausforderung eine Lösung. Das beweist Alexander Schechner, Geschäftsführer der MBS Naturstromspeicher GmbH (Anm. d. Red.: Stand März 2019), mit seiner Entwicklung für die Stadt Gaildorf. 

Ein Pilotprojekt der Energiewende

Für Ingenieur Schechner kann ein Projekt nicht komplex genug sein. Wann immer ein Problem auftaucht, schaut er ganz genau hin und findet gemeinsam mit seinem heute 45-köpfigen Team eine intelligente und nachhaltige Lösung. So läuft das auch beim Pilotprojekt in Gaildorf, das sich derzeit noch in Bau befindet: Für die Stadt hat der Unternehmer einen Naturstromspeicher entwickelt. Eine umweltfreundliche Großbatterie, mit der sich erzeugte Windenergie kurzzeitig speichern lässt. „Sonne und Wind erzeugen mal mehr, mal weniger Energie. Mit diesen Schwankungen muss man umzugehen lernen.“ Er ist überzeugt: „Unser Projekt in Gaildorf zeigt, dass das geht!“

Wasser – eine simple Lösung für ein komplexes Problem

Der Naturstromspeicher in Gaildorf kombiniert vier Windräder, in deren Fundamenten ein Wasserspeicher integriert ist, mit einem im Tal gelegenen Speicherbecken. Zusammen ergibt dies ein Pumpspeicherkraft werk, das direkt vor Ort rund 70.000 Kilowattstunden Strom zwischenspeichern und pro Jahr 40 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen kann. Genug, um jährlich 40.000 Privatpersonen zu versorgen. Zum Vergleich: Gaildorf hat ca. 12.000 Einwohner. Generieren die Windräder mehr Strom als tatsächlich genutzt wird, kann damit Wasser aus dem Unterbecken in die Wasserspeicher der Windräder gepumpt werden. Der Strom ist dann in Form der Lageenergie des Wassers zwischengespeichert. Wird zu wenig Strom erzeugt, fließt das Wasser durch die Rohre ins Unterbecken zurück und treibt unterwegs Turbinen an. Innerhalb von Sekunden wird Strom produziert, der ins Stromnetz abgeführt wird. 

Das Projekt in Zahlen

Grafik: 2011 Start des Pilotprojektes
2011 Start des Pilotprojektes
Grafik: 40 Millionen Kilowattstunden Strom können pro Jahr erzeugt werden
40 Millionen Kilowattstunden Strom können pro Jahr erzeugt werden
Grafik: 246 Meter: so hoch ist eines der vier Windräder bis zur höchsten Spitze. Ein Weltrekord!
246 Meter: so hoch ist eines der vier Windräder bis zur höchsten Spitze. Ein Weltrekord!

Vier Fragen an Alexander Schechner

Ihre größte Motivation?
Gemeinsam Lösungen zu finden für große Herausforderungen wie die der Energiewende. Ich kann nur jeden ermutigen, das auch zu tun. 

Die größte Herausforderung?
Das Projekt ist technisch extrem anspruchsvoll, weil wir mit unserem Konzept gänzlich neue Wege gehen. Es gibt keine vorgefertigten Lösungen, hier ist Köpfchen gefragt. 

Ihr persönliches Highlight? 
Zu sehen, in welcher Geschwindigkeit sich das Projekt entwickelt. Wir machen jeden Tag große Schritte.  

Ihr Geheimtipp?
Ich möchte die Menschen ermutigen, an ihre Ideen zu glauben und dann dranzubleiben. Es lohnt sich!