Internationale Klimapolitik

Weltklimakonferenzen

von links: Landtagsabgeordneter Raimund Haser, Staatssekretär Florian Hassler, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Umweltministerin Thekla Walker und Landtagsabgeordneter Daniel Karrais in Edinburgh

In jedem Jahr trifft sich eine Vielzahl an Delegierten zu den Weltklimakonferenzen (Conference of the Parties; COP) der UN-Klimarahmenkonvention. Dort ringen die Vertreterinnen und Vertreter der Nationalstaaten um einvernehmliche Lösungen für den Klimaschutz. Da es sich beim Klimawandel um ein globales Problem handelt, das von keinem Land alleine gelöst werden kann, ist ein solch koordiniertes Vorgehen auf internationaler Ebene nötig.

In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über die Inhalte der UN-Klimarahmenkonvention, den Aufbau der internationalen Klimaverhandlungen und über die wichtigsten Meilensteine bei den jährlichen Klimakonferenzen. Abschließend erfolgt eine Bewertung der internationalen Bemühungen für den Klimaschutz und gegen die negativen Folgen des Klimawandels.

Meilensteine in den internationalen Klimaverhandlungen

COP28 in Dubai
COP28 in Dubai (von links): Gabriel Souza, Vize-Gouverneur von Rio Grande del Sul (Brasilien), Gillian Ertel, Senior Program Manager, North America, The Climate Group, Liane Randolph, Vorsitzende des California Air Resources Board (USA), Wade Crowfoot, Minister für Natürliche Ressourcen in Kalifornien (USA), Humza Yousaf, First Minister von Schottland (Großbritannien), Kim Tae-heum, Gouverneur der Provinz Chungcheongnam-do, (Südkorea), Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (Deutschland)

: COP28 in Dubai

Vom 30. November bis 12. Dezember 2023 fand die Weltklimakonferenz COP28 in Dubai statt.  Die wichtigsten Ergebnisse der diesjährigen COP waren:

  • „Global Stocktake“ (GST): Erstmals wurde eine weltweite Bestandsaufnahme erstellt, ob die bisher zugesagten Treibhausgasminderungen ausreichen, um das 1,5°Grad Ziel noch zu erreichen und welche „gaps“ (Lücken) hierfür noch zu füllen sind. Ergebnis des „Global Stocktage“ war, dass, die Menschheit auf einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur von 2,1 bis 2,8 Grad zusteuert, wenn alle derzeit vorliegenden Selbstverpflichtungen der Staaten umgesetzt werden. Um die Erderwärmung weiter abzusenken, ist laut Abschlussdokument eine „umfassende, schnelle und nachhaltige Reduzierung der globalen Treibhausgasemissionen" um 43 Prozent bis 2030 und um 60 Prozent bis 2035 im Vergleich zum Niveau von 2019 erforderlich. Bis 2050 soll der Nettoausstoß an Kohlendioxidemissionen bei Null liegen (Nr.27 im Abschlussdokument).
  • Ausgleichsfonds „Loss and Damage“ für ärmere Länder. Bisher erhielten diese Länder lediglich für die Anpassung an die Klimakrise und für Vorhaben zur Minderung der Emissionen finanzielle Mittel – nicht jedoch für Schäden und Verluste. Der Fonds ist für eine Übergangszeit bei der Weltbank angesiedelt. Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate haben gleich zum Auftakt der Konferenz jeweils 100 Millionen Dollar für den Fonds zugesagt (Stand 12.12.2023: Umfang von insgesamt rund 800 Millionen Dollar).
  • Verdreifachung der weltweiten Kapazitäten an erneuerbaren Energien bis 2030
  • Verdopplung der Energieeffizienz bis 2030
  • Versuch, eine gemeinsame Position zum Ende der Nutzung von fossilen Energieträgern zu finden

Bis zur Verabschiedung der Abschlusserklärung [PDF] wurde vor allem um den letzten Punkt gerungen. Es ist eine Errungenschaft, dass eine dahingehende Formulierung in das Abschlussdokument aufgenommen wurde. Ebenfalls begrüßenswert ist der Aufruf, die Kapazitäten erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2030 zu verdreifachen. Im gleichen Zeitraum soll die Energieeffizienz verdoppelt werden.

Die nächste Weltklimakonferenz COP29 findet vom 11. November bis 22. November 2024 in Baku/Aserbaidschan statt.

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Anke Obenland-Spyra

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
Referat EU-Politik und -Förderung, Internationales, Under2 Coalition

Aktuelles

Mitglieder der Under 2Coalition auf der COP28

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Erstmals fand dort das Gipfeltreffen der Under2 Coalition statt. Deren 177 Mitglieder verfolgen ehrgeizigere Ziele im Klimaschutz als ihre Nationalstaaten.

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„Wir brauchen jeden klugen Kopf und jede geschickte Hand“

Im Interview mit der SZ/BZ spricht Umweltministerin Thekla Walker über die Klimaziele des Landes und den Weltklimagipfel.

Ministerin Thekla Walker, MdL

Staatengemeinschaft beschließt Klimaschutz-Anstrengungen

Umweltministerin Thekla Walker bezeichnet Ergebnisse der Weltklimakonferenz unterm Strich als ernüchternd: „Zu wenig um das 1,5, Grad-Ziel zu erreichen“

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von links: Landtagsabgeordneter Raimund Haser, Staatssekretär Florian Hassler, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Umweltministerin Thekla Walker und Landtagsabgeordneter Daniel Karrais in Edinburgh

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Treffen der Under2 Koalition: Baden-Württemberg als gutes Beispiel, wie subnationale Ebenen beim Klimaschutz vorangehen können.

02.08.2021: Rheinland-Pfalz, Bad Neuenahr-Ahrweiler: Weggeschwemmte Versorgungsleitungen liegen am Ufer der Ahr gegenüber dem Kurhaus.

Ministerin Walker zeigt sich sehr besorgt über aktuellen Bericht des Weltklimarats

Mehr Hitzewellen, Dürren und Starkregen: „Der Bericht ist eine unmissverständliche Mahnschrift, die zeigt, dass wir jetzt handeln müssen, damit aus der Klimakrise keine dauerhafte Klimakatastrophe wird“, sagt Umweltministerin Thekla Walker.

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Der Umweltminister wird künftig das weltweite Klimabündnis auf regionaler Ebene nach außen repräsentieren und versuchen, neue Mitglieder zu gewinnen.

Fussabdruck aus Gras mit CO2-Symbol

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Karte der Mitglieder der Under2 Coalition und der Unterstützer des Under2 MOU

Untersteller freut sich über fünfjähriges Bestehen der Under2 Coalition

Aus der kleinen Allianz hat sich mittlerweile ein weltumspannendes Bündnis für einen besseren Klimaschutz auf regionaler Ebene entwickelt.

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