Bioenergiewettbewerb

Wärmeverbundprojekt mit Hackschnitzel gefeuerter Heißluftturbine, Hackschnitzelkessel und Wärmenetz zur Versorgung eines Stadtteils

Antragsteller
ratio energie GmbH

Standort
79539 Lörrach, Kreis Lörrach

Schwerpunkt:
Effizienzsteigerung, Innovative Konzepte, Innovative Technik, Nahwärmenetz

Kurzbeschreibung:
Die ratio energie GmbH ist ein entlang der Oberrheinschiene tätiges Ingenieur- und Energiedienstleistungsunternehmen. Neben Aufgaben im Bereich der Betriebstechnik betreibt die ratio energie GmbH auch Energieanlagen, in denen sie seit mehr als 10 Jahren Nahwärmeversorgungen auf der Basis von Biomasse (Holz) realisiert.

Im September 2006 wurde mit dem Entwurf des Projektes Klimaschutz-Wärmeverbund in einem Stadtteil von Lörrach begonnen. Dieser Stadtteil stammt aus den 1950er bis 1970er Jahren und ist geprägt durch Wohngebäude in Geschossbauweise sowie öffentliche und gewerbliche Gebäude. Der Nutzwärmebedarf von circa 15.000 Megawattstunden pro Jahr soll nach und nach von fossilen Energieträgern auf Bioenergie umgestellt werden. Geplant ist die Errichtung einer mit fester Biomasse befeuerten Heißluftturbine zur Grundlastversorgung sowie einer Biomasse-Feuerungsanlage mit angeschlossenem Wärmenetz zur Abdeckung von Hochlast. Als Spitzenlast- und Redundanzanlage ist eine bestehende und leistungsfähige Ölfeuerung eines Wärmekunden vorgesehen.

Zum ersten Mal in Baden-Württemberg soll eine innovative Heißluftturbine mit einer elektrischen Leistung von 100 Kilowatt und einer thermischen Leistung von 200 Kilowatt zum Einsatz kommen. Die Heißluftturbine wird mit fester Biomasse extern befeuert und ermöglicht eine Stromproduktion im niedrigen Leistungsbereich und mit hohem elektrischem Wirkungsgrad von über 20 Prozent. Der Gesamtnutzungsgrad kann durch die komplette Wärmenutzung auf circa 80 Prozent angehoben werden.

Weitere Innovationen sind ein Verbrauchsdaten-Managementsystem, bestehend aus einem Datenverbund zwischen Erzeugung, Fernwärmenetz und Kundenanlagen, ein virtuelles Heizwerk durch Einbindung externer Wärmeerzeuger in das Erzeugungsmanagement und ein Fernwärmenetz mit DUO-Rohrtechnik.

Besondere Schwierigkeiten bereiten in gewachsenen Altbaustrukturen die Gewinnung eines auskömmlichen Kundenstammes in der Anfangsphase. Für einen tragfähigen Projektstart ist etwa ein Drittel des gesamten Potentials erforderlich. Damit können bereits jährlich 1.700 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Nach Abschluss des Gesamtprojektes soll es insgesamt zu einer Kohlendioxid-Einsparung von 4.600 Tonnen pro Jahr kommen.

Fördersumme bis zu 250.000 Euro.

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