Bioenergiewettbewerb

Wärmenetz Bonndorf

Fördernehmer
solarcomplex AG

Vorhaben
EWärmenetz Bonndorf

Standort
79848 Bonndorf, Landkreis Waldshut

Schwerpunkt:
Innovative Konzepte, Nahwärmenetz

Kurzbeschreibung:
Die solarcomplex GmbH wurde im Jahr 2000 als Bürgerunternehmen gegründet und hat derzeit über 600 Gesellschafter. Unternehmensziel ist die regionale Energiewende bis 2030, das heißt die weitgehende Versorgung der Region aus heimischen erneuerbaren Energien.

Die Weststadt von Bonndorf soll mit Wärme aus erneuerbaren Energien versorgt werden. Gebaut werden sollen ein Nahwärmenetz mit gesamt rund 8 Kilometer Trassenlänge und zunächst 150 Übergabestationen an Wohn-, gewerblichen und kommunalen Gebäuden, zwei Hackschnitzelkessel (1.750 Kilowatt), ein Ölkessel für Spitzenlast und Notfallreserve (1.300 Kilowatt), ein Pufferspeicher (100 Kubikmeter) sowie die Einbindung von industrieller Abwärme (300 Kilowatt).

Die Innovation in Bonndorf ist die Integration von industrieller Abwärme in größerem Umfang in einem Nahwärmenetz.

Bisher sind in Baden-Württemberg nur sehr wenige Nahwärmenetze mit Einspeisung industrieller Abwärme in Betrieb, obwohl es grundsätzlich bei vielen Gewerbe- und Industriebetrieben ein erhebliches Potenzial an ungenutzter Abwärme gibt. Insoweit hat das Projekt in Bonndorf eine wichtige Signal- und Vorbildfunktion und kann durch die Außenwirkung zur Mobilisierung der ungenutzten Abwärmepotentiale einen Beitrag leisten.

Bei der Herstellung von elektrischen Antriebsystemen entsteht wie bei vielen anderen Gewerbe- und Industriebetrieben Abwärme. In Bonndorf werden die Maschinen an den einzelnen Arbeitsstationen über einen Kühlwasserkreislauf gekühlt, die dabei entzogenen Wärme steht als Abwärme zur Verfügung und wird derzeit teilweise in den Tanks der Sprinkleranlage „geparkt“ beziehungsweise über Rückkühler in die Atmosphäre abgegeben. Diese Wärmemenge kann und soll im Sommer als Grundlast in das neu zu errichtende Wärmenetz eingespeist und somit die Sommer-Grundlast für das Wärmenetz liefern.

Fördersumme bis zu 250.000 Euro. Die Hälfte der Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).