Bioenergiedörfer

Bioenergiedorf Gussenstadt

Fördernehmer
Energiegenossenschaft Gussenstadt eG

Vorhaben
Bioenergiedorf Gussenstadt, Ortsteil von Gerstetten

Standort
89547 Gerstetten-Gussenstadt, Kreis Heidenheim

Kurzbeschreibung:
Vierzehn Viehhaltungsbetriebe und sechs weitere Landwirte aus Gussenstadt und drei Nachbardörfern sowie die Kommune Gerstetten schlossen sich zu einer Genossenschaft zusammen, um einen Verwertungsweg für landwirtschaftliche Reststoffe (Mist und Gülle) aufzubauen. Für den Bau der Biogasanlage haben die Mitglieder der Genossenschaft (die 20 Landwirte) 20 Prozent Eigenkapital mobilisiert. Dazu stoßen weitere 60 neue Mitglieder zur Genossenschaft; es sind die Nahwärmeabnehmer, die in der Genossenschaft miteinander die Abteilung Nahwärme bilden.

Besonderes Projektziel ist die möglichst effektive Nutzung des Energiepotenzials der Substrate durch Praktizierung einer am saisonalen Wärmebedarf orientierten Betriebsweise. Im Sommer, wenn in den Häusern (nicht aber in den Kommunalgebäuden) nur Warmwasser benötigt wird, wird nur ein kleines Blockheizkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 200 Kilowatt betrieben. In der Übergangszeit ein größeres mit 400 Kilowatt elektrischer Leistung und im Winter beide Blockheizkraftwerke. Um die flexible Fahrweise der Biogasanlage zu unterstützen wird, der Spitzenlastkessel mit einem Zweistoffbrenner ausgerüstet (Öl/Biogas). Wenn im Winter Gasüberschüsse zu verzeichnen sind, dann wird auch die Heizspitzenlast nicht mit Öl, sondern Biogas gedeckt. Projektziele sind im Übrigen die Nutzung lokaler Bioenergieressourcen für eine langfristig kostengünstige und umweltfreundliche Wärmeversorgung von möglichst vielen Häusern in Gussenstadt unter Beachtung der Einhaltung einer guten Anschlussdichte an das Nahwärmenetz.

Durch den derzeit geplanten Anschluss von 64 Gebäuden im Dorf wird eine Anschlussquote von 62 Prozent erreicht. Die Wärme stammt zu fast 95 Prozent aus regenerativer Wärme, alles aus Biogas-Kraft-Wärme-Kopplung.

Geplante Maßnahmen:

  • Bau eines Wärmenetzes mit gesamt 3,55 Kilometer Länge
  • Bau eines Pufferspeicher mit 60 Kubikmeter
  • Bau eines bivalenten Biogas-Öl-Spitzenlastkessels mit 1.100 Kilowatt
  • Aufbau von 64 Gebäudeübergabestationen und Einbindung in die bestehenden hydraulischen Systeme.

Durch das Vorhaben können 76 Prozent der verfügbaren Blockheizkraftwerk-Wärme genutzt werden.

Fördersumme bis zu 200.000 Euro. Davon stammen 100.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

// //