RUNDER TISCH „NACHHALTIGE DIGITALISIERUNG“

Green IT (Ressourceneffizienz durch Digitalisierung)

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops Green IT kommen zu dem Fazit, dass der öffentliche Dienst aufgrund seiner Marktmacht bei einer nachhaltig gestalteten Digitalisierung die Rolle des „Frontrunners“ einnehmen muss. Er muss nachahmenswerte Leuchtturmprojekte erschaffen bzw. die Nachfrage nach entsprechenden nachhaltigen Produkten steuern.

These 1: „Die Begrenzung des IT-bedingten Energie- und Ressourcenverbrauchs durch Green IT-Ansätze ist eine der Hauptaufgaben bei der Gestaltung der Digitalisierung.“

Dieser Aussage stimmten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu. Sie waren sich einig: Der stetig zunehmende Energiebedarf zentraler Rechenzentren muss sich vermindern. Eine Vorreiterrolle bei der Erprobung innovativer Maßnahmen kommt dabei aufgrund ihres enormen Energiebedarfs universitären High Performance Computing Zentren zu. Gleiches gilt auch für den Bereich der Büro-IT: Wenn der öffentliche Dienst in seinen Ausschreibungen Nachhaltigkeitsaspekte (zum Beispiel Reparierbarkeit und Nachrüstbarkeit mittels modularen Geräteaufbau) stärker berücksichtigt, unterstützt er damit den noch sehr kleinen Markt für nachhaltige IT-Produkte. Langfristig werden so aufgrund von Skaleneffekten auch die Kosten des IT-Betriebs sinken.

2. These: „Der Energie- und Ressourceneinsatz für IT-Geräte als Kern der Digitalisierung übersteigt oftmals den gegenüber analogen Lösungen erzeugten Mehrwert“.

Ausgangspunkt der Diskussion war also die Notwendigkeit, bisher analoge Prozesse zu digitalisieren. Digitalisierung als Selbstzweck führt zu steigenden Kosten ohne Mehrwert und verhindert so sinnvolle Digitalisierungsprojekte. Der Mehrwert von Digitalisierungsprojekten ist im Vorfeld jedoch oft nur schwer abzuschätzen. Vorteile wie Transparenz oder Durchgängigkeit können in der Regel monetär nicht bewertet werden. Hierzu geeignete Lösungsansätze zu erarbeiten, sahen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als eine der Hauptaufgaben für den Erfolg der Digitalisierung. Sie wiesen außerdem darauf hin, dass heutzutage sowohl Hardware als auch zunehmend Software schnell veralten und deshalb ersetzt werden müssen. Und dies widerspricht unseren Nachhaltigkeitszielen. Dies sollte auch in den Ausschreibungen beachtet werden.

3. These: „Gesundheitsrisiken werden durch die mit der Digitalisierung verbundenen Wertschöpfungsketten nicht reduziert, sondern lediglich in Entwicklungsländer verlagert.“

Dieses Themengebiet – so die Meinung der Teilnehmenden – ist bisher kaum ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Produkte wie das Fairphone setzen sich nur langsam durch. Deshalb existieren gegenwärtig keine IT-Geräte am Markt, die ohne Kinderarbeit produziert werden. Aufgrund der großen Komplexität der Geräte oder schon einzelner Komponenten macht es wenig Sinn, entsprechende Beurteilungskriterien in Ausschreibungen aufzunehmen. Denn sie umfassen meist nur die Arbeitsbedingungen einzelner Produktionsschritte, nicht aber die gesamte Wertschöpfungskette mit meist mehreren hundert beteiligten Unternehmen.

Ergebnisse der einzelnen Workshops

Intelligente Energiesysteme

Digitaler Wandel in der Produktion (Ressourceneffizienz durch Digitalisierung)

Digitalisierung und gesellschaftlicher Diskurs (Nachhaltige Digitalisierung in der Gesellschaft)

Digitale Transformation und Bürgerbeteiligung (Nachhaltige Digitalisierung in der Gesellschaft)

Digitale Bildung für nachhaltige Entwicklung

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